Kulturlandschaft Dresdner Elbtal

Dresdner Elbtal
UNESCO-Welterbe UNESCO-Welterbe-Emblem
Vertragsstaat(en): Deutschland Deutschland
Typ:
Kriterien: (ii)(iii)(iv)(v)
Fläche: 1930 ha
Referenz-Nr.: 1156
Geschichte der Einschreibung
Einschreibung: 2004  (Sitzung 28)
Streichung: 2009
Elbwiesen und Flussbögen − der Blick vom „Balkon Dresdens“ (Luisenhof) in Richtung Innenstadt vor dem Beginn der Bauarbeiten an der Waldschlößchenbrücke
Schautafel zum Welterbe Dresdner Elbtal an der Sandsteinmauer der Pillnitzer Landstraße unweit der Talstation der Schwebebahn
Welterbe „geschändet“ (Neumarkt 2010)

Als Kulturlandschaft Dresdner Elbtal werden bzw. wurden die elbnahen, für großstädtische Verhältnisse relativ dünn besiedelten Flächen des Elbtalkessels innerhalb der sächsischen Landeshauptstadt Dresden bezeichnet. Die Eingrenzung dieses Areals und die Erörterung seines kulturlandschaftlichen Charakters erfolgte im Rahmen des Antragsverfahrens zur Aufnahme in das UNESCO-Welterbe.[1] In ihrer Begründung für die Verleihung des Titels würdigte die UNESCO neben den landschaftlichen und architektonischen Qualitäten des Elbtals auch „die Schätze der staatlichen Kunstsammlungen und die lebendigen Traditionen in Musik und bildender Kunst“.[2]

Die 2004 erfolgte Aufnahme in das Weltkulturerbe wurde anlässlich der Übergabe der Ernennungsurkunde im Sommer 2005 feierlich begangen.[3][4][5] Ein Jahr darauf, im Juli 2006, wurde das Elbtal in die Liste des gefährdeten Welterbes eingetragen[6] und ihm nach weiteren drei Jahren, im Juni 2009, als einer von nur drei Stätten in der Geschichte des Welterbes der Titel aberkannt, weil die UNESCO die 2007–2013 erbaute Waldschlößchenbrücke als landschaftszerstörend betrachtet: Der Verkehrszug Waldschlößchenbrücke überquert die geschützten Elbwiesen auf einer Strecke von knapp 800 m und zerteilt laut Gutachten „den zusammenhängenden Landschaftsraum des Elbbogens an der empfindlichsten Stelle“.[7]

  1. ICOMOS-Gutachten: Dresden Elbe Valley (Germany), No 1156 (PDF; 292 kB) – Evaluierungsbericht in englischer und französischer Sprache, März 2004
  2. Beschluss zu Dresden. Deutsche UNESCO-Kommission, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. April 2014; abgerufen am 27. März 2014.
  3. UNESCO-Welterbe Dresdner Elbtal: Erste Zusammenkunft des Kuratoriums, Urkundenübergabe, Gründung Stiftungsfonds und Ausstellung in Schloss Pillnitz. In: dresden.de. Landeshauptstadt Dresden, 22. Juni 2005, abgerufen am 4. Mai 2023.
  4. Zur Beantragung des Welterbestatus. Landeshauptstadt Dresden, archiviert vom Original am 25. Januar 2010; abgerufen am 27. März 2014.
  5. Dresdner Elbtal wird offiziell Weltkulturerbe, Spiegel Online, 24. Juni 2005
  6. Deutsche UNESCO-Kommission: UNESCO setzt Dresdner Elbtal auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes (Memento vom 22. Januar 2018 im Internet Archive), Pressemitteilung, 11. Juli 2006
  7. Kunibert Wachten, Lehrstuhl und Institut für Städtebau und Landesplanung der RWTH Aachen: Die beiden Gutachten zu den visuellen Auswirkungen von Waldschlösschenbrücke und Mittelrheinbrücke (Memento vom 13. August 2016 im Internet Archive)

Developed by StudentB